Wiederholt sich ein historisches Desaster?
April 2025 // Trumps Zölle
Zur Zeit des Kalten Krieges hatte die sowjetische Propaganda zwei Standardargumente, mit denen versucht wurde, die westliche Allianz zu spalten. Das eine – gerichtet an die Westeuropäer – lautete, „Ihr seid doch nur Vasallen und Kanonenfutter für die Amerikaner, die ihren Konflikt mit der Sowjetmacht auf Eurem Rücken austragen.“ Das andere Argument richtete sich an Amerikaner und lautete „Eure Bündnispartner in Europa nehmen Euch nur aus, sie tun nichts für ihre Verteidigung und bereichern sich auf Eure Kosten.“ Das erste Argument war an die Friedensbewegung und progressive Parteien in Westeuropa gerichtet und entfaltete besonders in den 80er Jahren große Wirkung. Es wirkt bis heute in der Linken, dem BSW, der AfD und Teilen der SPD fort. Das andere Argument richtete sich an Amerikaner. Einer von denen war der New Yorker Immobilienhändler Donald J. Trump. Er war in den 80er Jahren Gegenstand einer sowjetischen Charmeoffensive und reiste im Sommer 1987 mit seiner Gattin Ivana nach Moskau, wo man ihm einen großen Empfang bereitete. Kurz darauf veröffentlichte er in mehreren amerikanischen Zeitungen eine ganzseitige Anzeige, in der er behauptete, dass die USA von ihren Alliierten im Handel übervorteilt würden und dass Schluss damit sein müsse, Verbündete zu verteidigen, die nicht bereit wären für ihre Verteidigung Geld auszugeben. Heute, fast vier Jahrzehnte später, ist Donald J. Trump der 47. US-Präsident und verfolgt allem Anschein nach eine Politik, die das sowjetische Propagandanarrativ der 80er Jahre eins-zu-eins umsetzt.
Der 2. April 2025 war Trumps „Liberation Day”. Angeblich hätten Freunde und Gegner die USA jahrelang mit hohen Zöllen und Subventionen abgezockt und Arbeitsplätze in den USA zerstört, so Trump. Diesen Zustand wolle er nunmehr durch die Erhebung von Zöllen beseitigen und massiv Arbeitsplätze in den USA schaffen. Kritiker sprechen schon einem Deprivation Day, an dessen Ende viele Amerikaner (und nicht nur die) wirtschaftliche Nachteile haben werden. Auch alle seriösen Ökonomen kritisieren Trump dafür, dass er den falschen Weg gehe. Trump, so heißt es in vielen Kommentaren, wiederhole die Fehler, die der damalige amerikanische Präsident Herbert Hoover und der mehrheitlich republikanische Kongress 1930 mit der Verabschiedung des Smoot-Hawley Acts begangen hätten. Auch damals waren die Zölle erhöht worden, was zu einem Rückgang des weltweiten Handels und zu einem Einbruch des US-Bruttoinlandsprodukts um bis zu 50 Prozentgeführt habe. Wie korrekt sind diese Vergleiche und wie weit tragen sie zum Verständnis der heutigen Entwicklungen bei?
Amerikanischer Protektionismus in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts
Der Smoot-Hawley Act von 1930 stellte nicht den Beginn des amerikanischen Protektionismus dar. Ihm voraus ging der Fordney-McCumber-Act von 1922. Dieses Gesetz bedeutete das Ende der Phase der Handelsliberalisierung, die der liberale Präsidenten Woodrow Wilson und ein demokratisch dominierter Kongress im Jahr 1913 eingeleitet hatten. Hintergrund war, dass bei den Kongress- und Präsidentenwahlen vom November 1920 die Republikaner in beiden Häusern dominierten und der Republikaner Warren Harding zum Präsidenten gewählt worden war.
Anlass für die Anhebung der Zölle war die Lage der amerikanischen Farmer. Diese hatten zur Zeit des Ersten Weltkriegs die amerikanischen und internationalen Märkte mit ihren Produkten versorgt und klagten ab 1919 über die wachsende Konkurrenz aus Europa, die Agrargüter zu sehr günstigen Preisen anbot. Aus der Forderung nach Schutzzöllen für die Landwirtschaft resultierte nach langen Verhandlungen zwischen beiden Kammern des Kongresses im Jahr 1922 ein Gesetz, welches neben landwirtschaftlichen Produkten für eine Vielzahl von industriellen Gütern und Handelswaren hohe Zölle erhob. Es wurde dabei unter anderem argumentiert, dass die Europäer dafür zahlen müssten, dass die USA ihnen im Krieg Beistand geleistet hätten. Für jene Güterkategorien, die von dem Gesetz betroffen waren, bedeutete es einen Zolltarif von durchschnittlich 38.5 Prozent. Es lief auf einen Durchschnittszoll von etwa 14 Prozent hinaus. In den darauffolgenden Jahren erhöhten die europäischen Handelspartner ihre Zölle auf amerikanische Waren.
Die Folgen schienen anfangs wenig dramatisch auszufallen. Die amerikanischen Importe und Exporte nahmen zu, wobei der Handelsbilanzüberschuss der amerikanischen Wirtschaft aber zurückging. Auch nahm das Bruttosozialprodukt pro Kopf der USA deutlich zu. Es ging den Menschen besser. Die Farmer konnten sich auf gesicherte Preise einstellen, wenngleich die Preise für Landmaschinen deutlich anstiegen.
International hatten diese Zölle jedoch gravierende negative Auswirkungen. Neben Kanada waren die Staaten Europas am meisten von den Zöllen betroffen. Nicht nur das Deutsche Reich hatte schwer unter den Reparationsforderungen des Versailles-Vertrags (in der Größenordnung von etwa 30 Milliarden US-Dollar) zu leiden, auch Großbritannien und Frankreich sowie Italien hatten über 10 Milliarden US-Dollar Schulden an die USA abzuzahlen für Kriegs- und Wiederaufbaukredite. Die Erhebung von Zöllen auf so viele Güter bedeutete, dass sie ihre Schulden immer weniger über Exporte in die USA finanzieren konnten. Deutschland stellte als Folge des Fordney-McCumber-Acts 1923 seine Reparationsleistungen ein, wodurch Großbritannien und Frankreich auch nicht mehr in der Lage waren, ihre Kriegskredite an die USA zu bedienen. Der 1924 beschlossene Dawes-Plan sorgte dafür, dass das Deutsche Reich US-Kredite bekam, die es benötigte, um jene wirtschaftlichen Aktivitäten aufrecht zu erhalten, die die Begleichung der allerdings reduzierten Reparationen ermöglichten. Auf diese Weise konnte der transatlantische Handel noch halbwegs aufrechterhalten werden.
Mit dem Börsencrash an der Wallstreet am 24. Oktober 1929 brach die gesamte Fassade zusammen. Der Börsencrash ließ erkennen, dass der Wohlstandzuwachs in den USA auf Börsenwerten beruhte, die nicht mit der Realwirtschaft übereinstimmten. Millionen von Amerikanern hatten sich zum Teil hoch verschuldet, um bei den scheinbar stetig steigenden Aktienwerten mitverdienen zu können. Binnen weniger Stunden brachen die Aktienkurse ein und in den nachfolgenden Wochen wurde ein Tief nach dem anderen erreicht. Panikverkäufe, Schuldenkatastrophen und massive Firmenpleiten waren die Folge. Die US-Federal Reserve Bank verschlimmerte die Lage noch, indem sie die Geldmenge reduzierte. Als dann auch noch der US-Kongress im Einvernehmen mit Präsident Herbert Hoover 1930 den Smoot-Hawley Act verabschiedete, der hohe Zölle für praktisch alle Einfuhren vorsah, ging die US-Wirtschaft in die Knie. Das Bruttoinlandsprodukt der USA sank nominell um fast die Hälfte. Arbeitslosigkeit und soziales Elend waren die Folge. Die Hoover-Administration war mit der Lage überfordert. Der Präsident war als Libertärer ein strikter Gegner staatlicher Interventionen und hing der Meinung an, dass der Markt alles regulieren werde.
In Europa hatte die Wirtschaftskrise noch viel schlimmere Auswirkungen. Besonders das Deutsche Reich war schwer betroffen. Im Jahr 1932 waren sechs Millionen Arbeitslose gemeldet. Angesichts der Tatsache, dass es damals nur für eine Übergangszeit eine kleine Unterstützung durch eine Arbeitslosenkasse gab und angesichts der Tatsache, dass sechs Millionen Arbeitslose die Verelendung von mindestens 20 Millionen weiteren Menschen bedeutete, legte diese Krise die Voraussetzungen für die Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933.
Im März 1933 trat in den USA der neue Präsident Franklin D. Roosevelt von der Demokratischen Partei sein Amt an und reduzierte schon bald drastisch die Zollschranken und führte eine öffentliche Sozialversicherung ein, die gemeinsam mit einem staatlichen Investitionsprogramm die Lage beruhigte und zu einem Wiederaufschwung der Wirtschaft führte. Im Jahr 1940 war die Wirtschaft der USA wieder auf dem Stand vor der Großen Rezession. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten konnte nicht wieder rückgängig gemacht werden und führte zur zweiten großen Katastrophe des Jahrhunderts, dem Zweiten Weltkrieg.
Die Trumpschen Zölle
Viele vergleichen die Trumpschen Zölle mit dem Smoot-Hawley-Act von 1930 und befürchten ähnliche Konsequenzen. Das muss nicht der Fall sein, denn die Ausgangsbedingungen sind unterschiedlich. Zwar argumentiert Trump teilweise in ähnlicher Weise wie Hoover und die damals regierenden Republikaner. Der Bundesstaat müsse massiv abgebaut, die Steuern gesenkt und die öffentliche Hand in der Hauptsache durch Zölle finanziert werden. Aber die Hauptrichtung seiner Handelspolitik ist eine andere: es gilt die angebliche Übervorteilung der USA im internationalen Handel durch Freunde wie Feinde abzubauen. Anlass sei das bedeutende Handelsdefizit der USA mit China, Japan und der Europäischen Union sowie anderen ausgewählten Ländern. Diese Defizite bestehen tatsächlich. Sie reflektieren die Deindustrialisierung, die die USA in den vergangenen Jahrzehnten erfahren hat. Ziel der Zölle ist es, so Trump, die Industrie und die damit verbundenen Arbeitsplätze in die USA zurückzubringen. Dies ist eine deutlich andere Argumentation als diejenige der Republikaner in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, wo die USA einen Außenhandelsüberschuss aufwiesen und wo der Protektionismus dazu dienen sollte, europäische Konkurrenz von den heimischen Märkten fernzuhalten.
Aber auch das ökonomische Umfeld ist ein anderes als in den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Damals waren die USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Japan die führenden Wirtschaftsmächte. Die Europäer waren durch den Weltkrieg massiv geschwächt, insbesondere das Deutsche Reich. Dadurch nahmen die USA unter den Industrienationen eine Führungsrolle ein, die zumindest bei Republikanern nicht verstanden oder nicht akzeptiert wurde. Man orientierte sich egoistisch an dem, was Amerika nützen sollte und übersah die langfristigen negativen Folgen für die eigene Wirtschaft und Sicherheit. Erst unter der Roosevelt- und der Truman-Administration sollte sich das ändern. Heute sind die USA mit etwa 27 Billionen US-Dollar Bruttoinlandsprodukt (BIP) p.a. zwar noch die größte Wirtschaftsmacht der Welt, aber China und die EU sind mit etwa 19 Billionen US Dollar BIP vergleichbar starke Akteure. Besonders China, welches in Kaufkraftparität gerechnet die USA schon überflügelt hat, stellt sich seit einigen Jahren systematisch auf eine verschärfte wirtschaftliche Konfliktlage mit den USA ein. In der EU lässt sich vergleichbares nicht beobachten.
Auch bestanden Handelsströme in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts vorwiegend aus Endprodukten, Halbfertigprodukten, Landwirtschaftsprodukten oder Rohstoffen. Es gab kaum jene internationalen und interkontinentalen Wertschöpfungsketten und Lieferketten, die heute das Profil der Weltwirtschaft prägen. Und der Dienstleistungssektor war deutlich kleiner im Vergleich zu heute, nicht zuletzt der gesamte internationale Finanzdienstleistungssektor.
Die Zollerhöhungen unter dem Smoot-Hawley-Act traten zu einer Zeit in Kraft, wo die durch den Börsencrash von 1929 ausgelöste Weltwirtschaftskrise ihrem Höhepunkt zutrieb. Die US-Zölle haben die Wirtschaftskrise noch erheblich beschleunigt. Trumps Liberation-Day fand zu einem Zeitpunkt statt, wo die Börsen einen Aufschwung genommen hatten und wo von einer vergleichbaren strukturellen Krise nicht die Rede sein konnte.
All diese Aspekte machen eines deutlich: die Verhältnisse sind anders als 1930 und aus dem Vergleich mit damals lassen sich keine belastbaren Schlüsse für die Zukunft ableiten. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist unter Experten die Ungewissheit über die Folgen der Politik Trumps groß. Die meisten stimmen darin überein, dass Trump schlecht beraten ist und sich mehr oder weniger anschickt, die globale Wirtschaftsordnung zu zerstören. Auch fällt das Wort „Wirtschaftskrieg“ immer wieder. Aber was das im Einzelnen zu bedeuten hat, bleibt offen. Auch die überraschende Ankündigung Trumps vom 9. April 2025, wonach – mit Ausnahme Chinas – die Zölle erst nach 90 Tagen erhoben werden sollen, lässt erkennen, dass die Dinge anders liegen als 1930. Was die möglichen Folgen der Politik Trumps betrifft, so zeichnen sich zumindest einige erste Tendenzen ab:
So sind sich die meisten Experten darin einig, dass die US-Zölle zu einer erheblichen Verstärkung der Inflation in den USA sowie zu schweren Einbußen bei exportabhängigen Firmen in einer Reihe von Staaten führen werden, auch in den USA. Von daher erklären sich die massiven Kursstürze nach dem 2. April an den Börsen in den USA, Ostasien und Europa. Dieser Trend könnte sich noch verschärfen, sollten sich mehr und mehr Staaten dazu entschließen, mit eigenen Zollerhöhungen zu reagieren.
Die meisten Experten sind sich auch darin einig, dass die Rechnung Trumps nicht aufgehen wird, wonach Zölle auf Importe Arbeitsplätze in den USA schaffen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Derzeit kostet ein in China hergestelltes I-Phone 16 der Firma Apple in den USA etwa 1.000 Dollar. Nach der Erhöhung der Zölle für aus China stammende Produkte würde der Preis weit über 2.000 Dollar liegen. Sollte Apple seine Produktion ganz in die USA verlegen, würde der Preis dieses iPhones vermutlich bei 3.500 Dollar liegen. In anderen Branchen mag das Bild etwas anders aussehen. Aber die Realität ist, dass kaum ein Amerikaner bereit sein wird, in der Industrie zu einem Lohn zu arbeiten, wie man ihn in China oder Südostasien kennt. Auch werden sich ausländische Industrieunternehmen schwertun, neue Industrieanlagen in den USA etwa für Autos oder Kapitalgüter herzustellen angesichts des dortigen Lohnniveaus und der Aussicht, dass in vier Jahren die Demokraten wieder die Politik bestimmen und die Trumpschen Zölle zurücknehmen könnten.
·Viele Ökonomen raten derzeit auch von zu viel reziproken Strafzöllen auf US-Produkte ab, weil das eine sich selbst verstärkende Spirale auslösen könnte. Sinnvoller sei es allemal die Handelsbeziehungen auf jene Länder zu fokussieren, die am liberalisierten Handel festhalten wollen. Allerdings wird eine solche Politik sich daran messen lassen müssen, inwieweit sie angesichts einer abzusehenden Exportschwemme chinesischer Produkte nach Europa aufrechterhalten werden kann.
Die überraschende Verschiebung der Zölle um 90 Tage, die Trump am 9. April 2025 verkündete, wird von den meisten Experten als Folge der abstürzenden Börsenkurse an den Aktienmärkten interpretiert. Sie wird aber auch im Zusammenhang mit den Kursverlusten amerikanischer Staatsanleihen gebracht. Letztere sind entstanden, weil an den internationalen Bondmärkten US-Anleihen plötzlich in großer Menge angeboten wurden. Sowohl Japan als auch China verfügen zurzeit über die größten Mengen an derartigen Anleihen und können dieses Überangebot als subtiles Mittel der Gegenerpressung genutzt haben. Je tiefer die Kurse der bestehenden Anleihen sinken, umso mehr steigt die Zinsbelastung für die US-Regierung.
Die Zollpolitik von US-Präsidenten Donald Trump zielt darauf ab, die USA wieder zu einem erstrangigen Industrieland zu machen, in dem Amerikaner für Amerikaner Güter herstellen. Er wird damit aller Voraussicht nach scheitern und eine Menge an Kollateralschaden verursachen. Trump scheint in Kauf zu nehmen, dass ein von den USA nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebautes System des organisierten und geregelten Handels dabei zerstört wird; ein System, von dem alle profitiert haben – besonders die USA. Dass es angesichts der defizitären Handelsbilanz der USA einen Anpassungsbedarf gibt, ist unstrittig. Aber man repariert ein reformbedürftiges System nicht, indem man es zerstört ohne eine klare Alternative zu besitzen.
Für diese Art von Handelspolitik gibt es keinen historischen Vorläufer, deswegen macht es wenig Sinn auf historische Beispiele zu verweisen, die fast 100 Jahre zurückliegen. Es kann schlimmer kommen als 1930, es kann aber auch Abläufe und Entwicklungen geben, die in eine völlig andere Richtung weisen, wie die Erklärung Trumps vom 9. April zeigte.
Der derzeit verfügte Aufschub ist nur ein Aufschub. Ob es in der Zwischenzeit zu Vereinbarungen mit der EU oder Japan und anderen Ländern kommt, ist völlig offen. Der Aufschub bezieht sich nicht auf China, welches sich kampfbereit erklärt hat. Zwischen beiden Ländern droht tatsächlich so etwas wie ein Handelskrieg, der zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden in China wie in den USA führen wird, Weitere Crash-Verkäufe amerikanischer Staatsanleihen durch China könnten den Druck auf Trump erhöhen.
Insgesamt verbleibt ein bedrückender Eindruck. Sowohl Trumps Zollinitiative als auch seine Politik zur Beendigung des Ukraine-Krieges und seine Haltung gegenüber der NATO lassen erkennen, dass ideologische Verblendung und weitgehende Ahnungslosigkeit in Verbindung mit großsprecherischem Auftreten zu einem Grundmuster der Trump-Administration geworden ist. Im Gegensatz zur ersten Amtszeit Trumps, wo dieser noch von erfahrenen Politikern und Beamten umgeben war, besteht das derzeitige Umfeld Trumps zum Großteil aus Jasagern, Opportunisten und verbohrten Einzelkämpfern wie Peter Navarro oder Robert Kennedy Jr., die zu jeder Gelegenheit die überlegene Weisheit des Präsidenten lobpreisen, auch dann, wenn er schwere Fehler begeht. Es ist dieser Mangel an Professionalität gepaart mit einer gefährlichen Affinität für sowjetische oder russische Propagandanarrative, welcher die Politik Trumps zum Risiko für die USA und die Welt werden lässt.
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